(Antilopen,
2013)
Noch vor
wenigen Monaten berichteten wir an dieser Stelle über ein Album
eines recht unbekannten Künstler Namens Danger Dan von dieser
merkwürdigen Antilopen Gang. Was seit dem bei den Jungs passiert ist,
geht auf keine sprichwörtliche Kuhhaut (wobei ich nicht zu behaupten
wage, dass wir dafür mit verantwortlich waren - das hatte noch mal
ganz andere Gründe - wir waren eher ein Anzeichen des Hypes). Über
die gemeinsame Veröffentlichung von Danger Dan und NMZS haben wir
dann hier auch ein paar Worte verloren – und wie um diesen Trend
treu zu bleiben, kommt jetzt also das Album von NMZS dran.
Der Ekelhafte – wie sich der Rapper auf dem Album mehrfach selbst bezeichnet – schlägt sich im Laufe seines ersten Solo-Albums durch 18 Titel und füllt so eine gute Dreiviertelstunde mit seinen Texten. Die sind durchgehend verquer und clever gemacht – decken die Gefühlspalette von dunklen („Jetzt ist es vorbei“, „Siegen“) bis hin zu grellen („Tik Tok“, „Gazellenbande“) Tönen ab. Häufig beschäftigt er sich dabei mit seiner eigenen Vergangenheit, die er sehr selbstkritisch aber auch mit einem erwachsen-abgeklärten Blick untersucht. So erzählt er in den drei Strophen von „1984“, die über das Album verteilt sind, von seiner Kindheit in Düsseldorf, seiner Schulzeit, den Schulerfahrungen etc.:
„Mamas Bauch/ Schwangerschaft/ Fast krepiert/ Kaiserschnitt/ Schnitt!
Düsseldorf/ Ey du weißt: Fresh Family!/
Kaufe mir zufällig die Kassette von den Fanta Vier./
Sechs Stunden Autofahrt: Fasziniert/ Schnitt!
Der Ekelhafte – wie sich der Rapper auf dem Album mehrfach selbst bezeichnet – schlägt sich im Laufe seines ersten Solo-Albums durch 18 Titel und füllt so eine gute Dreiviertelstunde mit seinen Texten. Die sind durchgehend verquer und clever gemacht – decken die Gefühlspalette von dunklen („Jetzt ist es vorbei“, „Siegen“) bis hin zu grellen („Tik Tok“, „Gazellenbande“) Tönen ab. Häufig beschäftigt er sich dabei mit seiner eigenen Vergangenheit, die er sehr selbstkritisch aber auch mit einem erwachsen-abgeklärten Blick untersucht. So erzählt er in den drei Strophen von „1984“, die über das Album verteilt sind, von seiner Kindheit in Düsseldorf, seiner Schulzeit, den Schulerfahrungen etc.:
„Mamas Bauch/ Schwangerschaft/ Fast krepiert/ Kaiserschnitt/ Schnitt!
Düsseldorf/ Ey du weißt: Fresh Family!/
Kaufe mir zufällig die Kassette von den Fanta Vier./
Sechs Stunden Autofahrt: Fasziniert/ Schnitt!
Pausenhof/
Schnitt!/ Eimsbush kennt jeder/
Doppelkopf/ Eins Zwo/ Savas kam was später/ Schnitt!
Ein Keller/ Vier Kids kicken Reime/
Doch die Klasse kriegt das Tape in die Finger/ Ist das peinlich!
Lese dieses langweilige Schulbuch nicht zu Ende/
Zu beschäftigt, mir neue wacke Texte auszudenken.“
Doppelkopf/ Eins Zwo/ Savas kam was später/ Schnitt!
Ein Keller/ Vier Kids kicken Reime/
Doch die Klasse kriegt das Tape in die Finger/ Ist das peinlich!
Lese dieses langweilige Schulbuch nicht zu Ende/
Zu beschäftigt, mir neue wacke Texte auszudenken.“
- "1984 II"
Die
Beats des Albums sind vom Produzenten-Duo Pitlab gebaut worden und
sind extrem gut auf den Charakter der – so verschieden angelegten
Songs – angepasst. Der Sound ist dabei gewohnt gut: Fette Bässe,
knusprige Höhen und eine wunderbar präsente Stimme mit angemessenen
Doubles.
Die
Features auf dem Album sind rar gesät: Einmal dürfen natürlich die
Antilopen-Kollegen bei „Gazellenbande“ ran (großartig!) und für
„Trance“ hat NMZS seinen alten Kumpel Illoyal an Bord geholt, der
mit seinem Stil (im positiven Sinne) ein wenig an Prezident erinnert.
Insgesamt
ist „Der Ekelhafte“ ein rundes Album geworden, dass die vielen
Facetten von NMZS aufzeigt ohne dabei seinen roten Faden –
manifestiert in Persönlichkeit und Stil des Künstlers – zu
verlieren. Schade dass es das letzte war. R.I.P. NMZS. (Sören
Reimer)