(Replenish
Records, 2013)
Daniel
sagte mal zu mir, dass Labels früher mal richtig für was standen,
dass irgendein bekannter Musikjournalist mal davon geschrieben hatte,
wie er jede Platte von Virgin nicht nur bereitwillig, sondern
geradezu in freudiger Erwartung hörte. Heute dominieren aber die
sogenannten Big Four das Musik-Geschäft und vereinen so viel Musik
unter ihrem Dach, dass sich über die allgemeine Qualität generell
nichts mehr sagen lässt.
Doch
auf der anderen Seite sind die kleinen Indie-Labels auf dem Vormarsch
und – im Gegensatz zu den früheren und heute in die Big Four
eingegliederten Indielabels – sind durch das Internet und die
insgesamt gesunkenen Produktionskosten durchaus in der Lage ihre
Musik komplett nach ihren Vorstellungen zu einem gelungenen
Produktkatalog zusammen zu stellen.
So
geschehen zu Beispiel bei Replenish Records. Dieses amerikanische
Label vertreibt seine Musik – sofern ich das weiß und beurteilen
kann – hauptsächlich via Bandcamp im sogenannten "Name Your
Price"-Deal. Musik kostet eben nur noch so viel wie sie einem
Wert ist. Der Ethos vom Musiker, der davon lebt nur Musik zu machen,
wurde endlich und zum Glück in den Wind geschrieben. Und damit nimmt
die Musik eine Stelle ein, die ihr viel besser steht, als die der
lukrativen Gelddruckmaschine: Sie wird wieder zur Nebensache und
räumt die Bühne für die wirklich dringenden
Betätigungsfelder.
Doch nun endlich in medias res: Das Falls Of Rauros-Album The Light That Dwells In Rotten Wood ist ein höchst stimmungsvolles Black Metal-Album, das vom Stil stark an Wolves In The Throne Room erinnert (um mal ein aktuelles Beispiel zu wählen), aber gleichzeitig auch in seinen ruhigen Momenten an die norwegischen Gründerväter der Musik erinnert (man könnte sogar so weit gehen und sagen, dass die cleanen Gitarren so schön und stimmungsvoll sind wie sonst nur bei den Melo-Death-Helden von Opeth).
Doch nun endlich in medias res: Das Falls Of Rauros-Album The Light That Dwells In Rotten Wood ist ein höchst stimmungsvolles Black Metal-Album, das vom Stil stark an Wolves In The Throne Room erinnert (um mal ein aktuelles Beispiel zu wählen), aber gleichzeitig auch in seinen ruhigen Momenten an die norwegischen Gründerväter der Musik erinnert (man könnte sogar so weit gehen und sagen, dass die cleanen Gitarren so schön und stimmungsvoll sind wie sonst nur bei den Melo-Death-Helden von Opeth).
Und
weil sie es so gut können eröffnen Falls Of Rauros ihren Longplayer
deswegen auch gleich mit einem fast vier Minuten langen
Akustik-Stück, das sich langsam aufbaut und so das Bett bereitet für
das nahtlos angeschlossene Banished,
bei dem die Band aus Washington D.C. zum ersten Mal zeigt, was sie so
an Härte und Düsternis hinter dem sphärischen Schleier verborgen
hält. Und das ist Einiges, was da auf den unbescholtenen Hörer
losbricht (ohne dabei jedoch die vorher aufgebaute,
harmonisch-melancholische Stimmung zu zerreißen – vielmehr wird
darauf aufbauend eine äußerst heftige Lethargie geformt und heraus
geschrien).
Und
ganz ähnlich wie auch Deafheaven auf ihrem aktuellen Album,
verbinden auch Falls Of Rauros ihre lauten, schrebbeligen Kernstücke
mit akustischen Zwischenstücken, wenn auch die gewählte
Klangsprache viel weniger modern anmutet und stattdessen eher (ganz
dem Metal-Klischee verbunden) an das erinnert, was sich junge, weiße
Männer in den USA unter mittelalterlichen Klängen vorstellen.
Insgesamt
liefern Falls of Rauros einen höchst stimmungsvollen und toll
produzierten Metallklumpen ab und man darf ehrlich gespannt sein, was
die Labelkollegen noch in näherer Zukunft veröffentlichen, denn es
wird ohne Frage genau so gut sein.
(Sören Reimer)
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