(2013)
Von
Zeit zu Zeit gibt es unter den Bands, die wir hier im Blog besprechen
recht interessante Überschneidungen (unmusikalischer Art). Dazu
gehört neben den Offensichtlichen (wie die Labelzugehörigkeit) auch
auf jeden Fall die Folgende: The
March on Kazaan
und Anteater
teilen sich den Proberaum.
Und
schon hat man sich sowohl Anlass als auch Maßstab für Vergleiche
geschaffen. Wie einfach das Leben (und Schreiben) doch sein
kann.
Doch aber nun: Die Überschneidungen (musikalischer Art) zwischen Anteater und The March On Kazaan sind recht knapp gehalten. Zwar betiteln Beide ihre Musik (auch) unter dem Label "Post-Hardcore", wählen aber dennoch so weit voneinander getrennte Spielweisen dieses Stils, dass die Unterstellung der künstlerischen Kopie (so unter Proberaumgenossen) völlig ausgeschlossen scheint.
Doch aber nun: Die Überschneidungen (musikalischer Art) zwischen Anteater und The March On Kazaan sind recht knapp gehalten. Zwar betiteln Beide ihre Musik (auch) unter dem Label "Post-Hardcore", wählen aber dennoch so weit voneinander getrennte Spielweisen dieses Stils, dass die Unterstellung der künstlerischen Kopie (so unter Proberaumgenossen) völlig ausgeschlossen scheint.
Wo
Anteater zornig und rasend losstürmen und den Hörer in einen
Straßenkampf verwickeln, wählen Kazaan eher den subtilen Schlag in
den Magen, den man nicht kommen sieht und nachher um so mehr spürt.
Überhaupt machen die vier Herren, die auf ihrem Bandfoto lakonisch
grinsend im Anzug posieren, dem Zuhörer nicht all zu leicht.
Ziemlich progressiv und immer auf der Suche nach einem möglichst
überraschenden Bruch (passend zum Albumtitel, der etwa so viel
bedeutet wie "besänftigt und abgestoßen" – glänzend!),
winden sie sich durch die acht Songs.
So fängt beispielsweise der Opener "Walking With Lions" mit einem leisen Vinyl-Knistern und einem zerlegten Gitarren-Akkord an, in den allmählich Schlagzeug, verzerrte Gitarrenakkorde und chorischer Gesang einfallen, bis plötzlich – über der gleichen ruhigen Kulisse – das Geschrei losbricht. Und dann nimmt die Musik zunehmend Fahrt auf, bis sie sich in eine post-rockig anmutende Trance hochschaukelt, in der sich das Riff so lange hypnotisch im Kreis dreht, nur um dann in eine ruhige Bass-Figur zusammenzubrechen. Und gerade als man denkt, die Band berappelt sich und bricht wieder los, da wird es noch ruhiger und langsam setzen wieder der cleane Gesang und die Gitarren ein um sich (gemeinsam mit dem Rest der Band) noch ein letztes Mal zu einem melodischen Chorus aufzuschwingen, der dann ins Nichts verhallt.
Ähnlich
abwechslungsreich und spannend sind auch die meisten anderen Songs
gestaltet und bereiten dem Hörer ein ausgezeichnetes Hörvergnügen,
wozu auch der gut gemischte Sound beiträgt. Zwar insgesamt etwas
dünner als bei den Proberaumkollegen, dafür wesentlich
differenzierter, überzeugt die Produktion dennoch auf einem guten
Niveau.
Insgesamt
bieten The March On Kazaan mit ihrem dritten Release also ein
wirklich gutes Album an und wer weiß vielleicht kann man demnächst
(wieder unter dem Stichwort unmusikalischer Überschneidungen) über
ein gemeinsames Konzert der so unterschiedlichen regionalen
Post-Hardcore-Bands berichten. (Sören
Reimer)
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