(Trikont
, 2013)
Da
kommt schon wieder der Daniel mit seinen obskuren Musikkenntnissen um
die Ecke. Ob ich mal die Eric Pfeil-Platte hören wollen würde?
Immer erst mal ran damit, denke ich mir und muss mir dann aber doch
eingestehen, dass mir der Name überhaupt nichts sagt. Nachgefragt
und prompt blamiert: „Der ist Musikjournalist und Autor des
wunderbaren Buches "Komm, wir werfen ein Schlagzeug in den
Schnee", war der Mann hinter der einzigen guten deutschen
Musiksendung im Fernsehen und schreibt lustige Pop-Tagebücher für den Rolling
Stone.“, lässt man mich wissen.
In
einem furiosen Selbstinterview
erklärt Pfeil seine
Platte und zeigt auf ganzer Länge, wie wenig er auf Erwartungen
gibt. Interessanterweise funktioniert diese Selbstdarstellung auch
als Analogie zu dem Charakter des Albums „Ich hab mir noch nie viel
aus dem Tag gemacht“ und das auch abseits des gesprochenen Wortes,
bei dem Pfeil sich stets geschliffen und punktgenau platziert.
Da
wäre die Kontrastierung des Künstlers Pfeil mit dem Kritiker und
Journalisten – wie er selbst sagt eigentlich kein Widerspruch, es
wird aber durch das Gebaren zu einem gemacht. Und wieder werden
Erwartungen über den Haufen geschossen.
Die
Texte kann oder will er nicht erklären, wohl aber gibt er einige
Einflüsse und Motive preis: Deutsche Platten italienischer
Chansoniers und die Idee von einem Troubardours, der die Zuhörer
bewegen kann. Außerdem das ständige Motiv des Südens, dass sich
durch das Album zieht und es trotz seiner melancholischen Ausprägung
doch am ehesten zu einem Spätsommer-Album macht.
Dazu
trägt auch Pfeils besonderer lyrischer Stil bei, der immer zwischen
Tiefgründigkeit, augenzwinkerndem Humor und Liebe zum vermeintlich
Einfachen hin und her springt.
„Eine lange Weile ging alles plötzlich schnell,
„Eine lange Weile ging alles plötzlich schnell,
Und
unsere Körper waren ein Hotel.
Einen
ganzen Sommer lag nur blauer Schnee,
Und
tat uns an den Füßen weh.
Ein Ziehen in den Leisten,
Ein Flattern tief im Bauch,
Spür' nur ich das oder spürst du's auch?
Ein Ziehen in den Leisten,
Ein Flattern tief im Bauch,
Spür' nur ich das oder spürst du's auch?
Oben
schwimmen Vögel,
Und unten fliegt ein Fisch,
Und unten fliegt ein Fisch,
Und
dazwischen du und ich.
Keine Angst, die Liebe kennt den Weg aus der Stadt.
Keine Angst, die Liebe kennt den Weg aus der Stadt.
Allerdings
der Weg führt in die Nacht.“
-
Die Liebe kennt den Weg
Die Musik hingegen ist eher wie der Eierlikör, den Pfeil während des Interviews hinuntergießt – süß und bekömmlich. Jedoch nur in einem guten Rezept über längere Zeit erträglich. Zum Glück ist die Mischung – gerade wenn man die wunderbar gewandten Texte berücksichtigt – ein rechter Ohrenschmaus geworden.
Zumal Pfeil im Rahmen dessen, was er als musikalisches Fundament gewählt hat, ein breites Spektrum von Ballade (Lieblingszahl) bis Soft-Rock (Leider nur Liebe) abdeckt und seine Band das ganze stets locker und mit angenehmen Drive präsentiert.
Die Musik hingegen ist eher wie der Eierlikör, den Pfeil während des Interviews hinuntergießt – süß und bekömmlich. Jedoch nur in einem guten Rezept über längere Zeit erträglich. Zum Glück ist die Mischung – gerade wenn man die wunderbar gewandten Texte berücksichtigt – ein rechter Ohrenschmaus geworden.
Zumal Pfeil im Rahmen dessen, was er als musikalisches Fundament gewählt hat, ein breites Spektrum von Ballade (Lieblingszahl) bis Soft-Rock (Leider nur Liebe) abdeckt und seine Band das ganze stets locker und mit angenehmen Drive präsentiert.
Da
habe ich mal wieder großes Glück gehabt, dass der Daniel mich auf
dieses Album gestoßen hat – was für ein riesiges Vergnügen es
alleine bis jetzt schon war. Jeder sollte eine(s/n) haben. (Sören
Reimer)
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