Mittwoch, 10. Oktober 2012

Papa Roach – The Connection


(Eleven Seven Music, 2012)


Papa Roach, meine alte Jugendliebe (John Miles), haben mit "The Connection" mittlerweile ihr nunmehr siebtes Album veröffentlicht. Seit 13 Jahren begleiten sie mich nun durch mein Leben; Grund genug, einmal genüsslich zu resümieren, was bisher geschah.
In der Grundschule kam ich das erste mal mit "Infest" in Berührung. Speziell mit den Songs "Last Resort" (natürlich, noch einen anderen Song, anyone?), "Broken Home" und "Dead Cell". Diese Musik, die so sehr mit dieser faszinierenden, dunklen und zornigen Energie aufgeladen war schlug mich schon damals in ihren Bann. Doch wer ist in der Grundschule schon so weit, sich ausführlich mit Musik zu beschäftigen (W.A. Mozart). Dennoch fand sich das zweite Album – von den Kritikern verteufelt und von mir bis heute innig geliebt – "Lovehatetragedy" etwa 2003 in meiner privaten Sammlung ein (die damals immerhin schon rund eine Handvoll Cds umfasste) und kurz darauf konnte ich einmal in meinem Leben das erwartungsvolle Hoffen auf ein Album erleben, von dem die großen Alten immer so schwärmen (so richtig mit Single kaufen und Monate lang darüber diskutieren, ob sie gut ist oder nicht und ob sie das kommende Album repräsentiert). Und als dann 2004 das Album "Getting Away With Murder" erschien konnte ich einmal das Gefühl erleben, wie sich alle Freunde von der Lieblingsband abwenden und man selber – schon aus Trotz allein – eisern an der Band festhält, obwohl man mit der neuen Musik selber eigentlich gar nicht glücklich ist. Wo waren sie hin, diese Energie und der Zorn, die Papa Roach so spannend gemacht hatten? Immerhin ein vermeintlich kommerzkritisches Video konnte mir das Album noch schönreden. Und siehe da, mit der Musik bin ich dann auch noch warm geworden. Die folgenden Alben "The Paramour Sessions" und "Metamorphosis" vollzogen dann den Wandel von der NuMetal Band zur glamourösen Rock-Band vollständig. Dennoch hatte sich die alte Liebe hartnäckig gehalten. Und vor allem der Besuch eines Live-Konzertes während der Metamorphosis-Tour (endlich! Länger hätte man wohl nicht warten können), verstärkte dieses Gefühl noch mehr. Genau wie der – natürlich längst abonierte und mittlerweile zum Facebookfeed konvertierte – eMail -Newsletter machte dieses Konzert und jedes Fitzelchen Information, dass mir beim Stöbern in den Weiten des Zwischennetzes in die Finger kam, die Band noch sympathischer.
Und so könnte ich jetzt noch lange damit zubringen zu erklären, wie sich seit "Time for Annihilation" und vor allem auf dem Neuen "The Connection" langsam elektronische Einflüsse und (noch mehr) Pop ("Before I Die") auf der einen Seite, aber auch wieder härtere Riffs ("Where Did The Angels Go") und sogar vereinzele Rap-Parts ("Still Swingin'") in die Musik einschleichen. Aber das würde Niemanden mehr interessieren. Der gute Teil der Geschichte ist jetzt vorbei. Aber es tut gut mit einem Teil seiner Geschichte in Verbindung zu sein (Bernd Begemann). (Sören Reimer)

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