(Eleven Seven Music,
2012)
Papa
Roach, meine alte Jugendliebe (John Miles), haben mit "The
Connection" mittlerweile ihr nunmehr siebtes Album
veröffentlicht. Seit 13 Jahren begleiten sie mich nun durch mein
Leben; Grund genug, einmal genüsslich zu resümieren, was bisher
geschah.
In der
Grundschule kam ich das erste mal mit "Infest" in
Berührung. Speziell mit den Songs "Last Resort"
(natürlich, noch einen anderen Song, anyone?), "Broken Home"
und "Dead Cell". Diese Musik, die so sehr mit dieser
faszinierenden, dunklen und zornigen Energie aufgeladen war schlug
mich schon damals in ihren Bann. Doch wer ist in der Grundschule
schon so weit, sich ausführlich mit Musik zu beschäftigen (W.A.
Mozart). Dennoch fand sich das zweite Album – von den Kritikern
verteufelt und von mir bis heute innig geliebt – "Lovehatetragedy"
etwa 2003 in meiner privaten Sammlung ein (die damals immerhin schon
rund eine Handvoll Cds umfasste) und kurz darauf konnte ich einmal in
meinem Leben das erwartungsvolle Hoffen auf ein Album erleben, von dem
die großen Alten immer so schwärmen (so richtig mit Single kaufen
und Monate lang darüber diskutieren, ob sie gut ist oder nicht und
ob sie das kommende Album repräsentiert). Und als dann 2004 das
Album "Getting Away With Murder" erschien konnte ich einmal
das Gefühl erleben, wie sich alle Freunde von der Lieblingsband
abwenden und man selber – schon aus Trotz allein – eisern an der
Band festhält, obwohl man mit der neuen Musik selber eigentlich
gar nicht glücklich ist. Wo waren sie hin, diese Energie und
der Zorn, die Papa Roach so spannend gemacht hatten? Immerhin
ein vermeintlich kommerzkritisches Video konnte mir das Album noch
schönreden. Und siehe da, mit der Musik bin ich dann auch noch warm
geworden. Die folgenden Alben "The Paramour Sessions" und
"Metamorphosis" vollzogen dann den Wandel von der NuMetal
Band zur glamourösen Rock-Band vollständig. Dennoch hatte sich die
alte Liebe hartnäckig gehalten. Und vor allem der Besuch eines
Live-Konzertes während der Metamorphosis-Tour (endlich! Länger
hätte man wohl nicht warten können), verstärkte dieses Gefühl
noch mehr. Genau wie der – natürlich längst abonierte und
mittlerweile zum Facebookfeed konvertierte – eMail -Newsletter
machte dieses Konzert und jedes Fitzelchen Information, dass mir beim
Stöbern in den Weiten des Zwischennetzes in die Finger kam, die Band
noch sympathischer.
Und so
könnte ich jetzt noch lange damit zubringen zu erklären, wie sich
seit "Time for Annihilation" und vor allem auf dem Neuen
"The Connection" langsam elektronische Einflüsse und (noch
mehr) Pop ("Before I Die") auf der einen Seite, aber auch
wieder härtere Riffs ("Where Did The Angels Go") und sogar
vereinzele Rap-Parts ("Still Swingin'") in die Musik
einschleichen. Aber das würde Niemanden mehr interessieren. Der gute
Teil der Geschichte ist jetzt vorbei. Aber es tut gut mit einem Teil
seiner Geschichte in Verbindung zu sein (Bernd Begemann). (Sören Reimer)
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